Page 3 - Gemeindebrief 4 / 2021 der Evang.-Luth. Kirchengemeinde Neumarkt i.d.OPf.
P. 3

  Auf ein Wort
Hasenfest? Von wegen ...
Da stehen sie, in Reih und Glied – die Os- terhasen! Schon lange vor Ostern sind sie in allen Regalen zu finden. Und bunte Os- tereier gibt es mittlerweile durchgehend das ganze Jahr. Warum auch nicht? Zumal laut Umfragen ein Drittel der Bundesbür- ger sowieso nicht mehr weiß, was an Os- tern gefeiert wird.
Inzwischen hat sich Meister Langohr welt- weit durchgesetzt. Natürlich kann er auch christlich „vereinnahmt“ werden wie das Osterei, sind sie doch beide schöne Sym- bole für Leben und Fruchtbarkeit. Gerade zum beginnenden Frühling kommen sol- che Symbole gut an, wenn die Natur wie- der zum Leben erwacht: Das Graue wird bunt, das Triste wird hell. Da passen doch der Hase und die Eier gut ins Bild.
Die Frage ist nur, was ist, wenn ein Sym- bol den Inhalt verdrängt oder gar ersetzt? Wenn immer weniger Menschen wissen, dass Christen nicht an den Osterhasen glauben, sondern an den auferstandenen Christus? Wie aber kann ich wissen, dass das mit der Auferstehung Jesu überhaupt stimmt? Mir hilft, bei solchen Fragen „zur Quelle zu gehen“ – in der Bibel nachzule- sen, was damals wirklich passiert ist. Und
was die Menschen damals mit Jesus erlebt haben, auch wenn sie selbst voller Zwei- fel waren. Zum Beispiel Maria von Magda- la, eine Frau, die Jesus ganz nahe stand. Von ihr berichtet das Johannesevangelium im 20. Kapitel, dass sie den auferstande- nen Jesus zunächst für den Gärtner hält. Erst als er sie mit ihrem Namen anspricht, gehen ihr die Augen auf. „Geh“, sagt Je- sus, „erzähl den Jüngern, dass ich den Tod überwunden habe, dass ich zu meinem und zu euerm Vater zurückkehren werde.“ Und Maria macht sich auf den Weg, um dieses unerhörte Geschehen den anderen sofort zu erzählen, atemlos, mit leuchten- den Augen: „Der Herr lebt! Er ist aufer- standen. Er ist wahrhaftig auferstanden!“
Ostern ist das Fest der Auferstehung, das Fest des Lebens, das Fest der Hoffnung gegen alle trüben Gedanken, besonders in dieser belastenden Zeit. Weil Jesus den Tod wirklich überwunden hat, ein für alle- mal. Darum feiern wir Ostern, meint
Ihr Pfarrer Martin Hermann
AUF EIN WORT
| Seite 3

























































































   1   2   3   4   5