Page 19 - Gemeindebrief 4 / 2021 der Evang.-Luth. Kirchengemeinde Neumarkt i.d.OPf.
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  Ein persönlicher Bericht
Muttertag jenseits von Corona
Muttertag – der Tag an dem man der Mama seine Wertschätzung in Form von Worten, Gesten und Präsenten zeigt. Im Jahr 2020 wurde ich selbst Mutter und hatte das Glück, diesen Feiertag drei Tage nach der Entbindung im kleinsten Kreis meiner Liebs- ten feiern zu können. Das war für mich als Wöchnerin vollkommen ausreichend, den- noch freute ich mich darauf, im nächsten Jahr meinen ersten „richtigen“ Muttertag in vollen Zügen genießen zu können, in ein schickes Restaurant zu gehen oder die gan- ze Familie einzuladen, sich jedoch in jedem Fall unbefangen in den Arm zu nehmen.
Doch wer hätte gedacht, dass 2021 wieder zu einer Zitterpartie wird, was die Ausgangs- beschränkungen angeht. Hat man letztes Jahr noch geduldig zugesehen und sich mit dem Gedanken getröstet, dass im nächsten Jahr alles einfacher würde, fällt es heute ziemlich schwer, diese Zuversicht zu behalten.
Es fühlt sich an wie ein Déjà-Vu, bin ich nun doch zum zweiten Mal schwanger in der Pandemiezeit. Zweimal schwanger, zwei- mal coronabedingte Einschränkungen.
Mit anderen Elternpaaren bei der Krabbel- gruppe ins Gespräch kommen, über Win- delinhalte und schlaflose Nächte palavern – Fehlanzeige.
Was diesmal sogar noch härter ist: Arztter- mine dürfen nicht mehr begleitet werden, das bedeutet, dass besondere Momente, wie zum ersten Mal das Herzchen schlagen zu hören oder das kleine Wesen im Ultra- schall zappeln zu sehen, dem werdenden Vater vorenthalten bleiben.
Und der Muttertag? Der muss wahrschein- lich wieder in kleiner Runde, womöglich zu- hause stattfinden.
Jedoch kann ich der ganzen Sache auch eine positive Seite abgewinnen: Mehr Zeit für mich und meine kleine Familie, kein Frei- zeitstress, wenig Termine.
Und damit einen Muttertag begehen, der zwar mehr Abgeschiedenheit bedeutet, uns aber auch auf das Wesentliche diesen Tages kon- zentrieren lässt, nämlich zum Hörer zu greifen und seiner Mama zu sagen: „Danke, dass Du immer für mich da bist, ich liebe Dich!“
Michaela Ferstl
 Seite 19 | FAMILIE & KINDER























































































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