Diakon Klaus Eifler

Auf ein Wort: Gedanken zu Christi Himmelfahrt

Beim Blick in den Sternenhimmel erleben wir Erhabenheit und Geborgenheit. "Für mich ist es eine Metapher für Gott", meint Diakon Klaus Eifler.

Christi Himmelfahrt unter freiem Himmel - das wird es in diesem Jahr besonders häufig geben. Auch in unserer evangelischen Kirchengemeinde findet der Gottesdienst an Christi Himmelfahrt um 10 Uhr auf der Gemeindewiese an der Sandstraße unter freiem Himmel statt. Mich freut das, denn ich bin ein Mensch, der neben dem Kopf viel mit seinen Sinnen und dem Herzen begreifen will. Himmelfahrt - wenn ich an den Himmel denke, kommen mir Bilder in den Kopf.

Besonders eindrückliche Erlebnisse damit hatte ich in Süditalien: Früher war ich Jugenddiakon und die Fahrten mit einem Bus voller Jugendlicher in die Basilikata war über mehrere Jahre ein außergewöhnlicher Programmpunkt bei der evangelischen Jugend. Besonders beliebt waren natürlich Baden und Eis essen, die langen Abende am Lagerfeuer und … und die Nächte unter dem sternenklaren Himmel. Die hatten fast Kultstatus! Denn von Lichtverschmutzung wussten wir noch nichts, aber, was wir wussten, war, dass im Süden Italiens der Sternenhimmel atemberaubend ist. Sich im Schlafsack auf die Luftmatratze legen und dann in das Universum blicken. Das hat die Jugendlichen überwältigt und das hat mich gefreut. Bei all der Weite und Unendlichkeit, die zu sehen war, erlebten die jungen Menschen dabei noch etwas anderes: Erhabenheit und Geborgenheit!

Geborgen sein in der Grenzenlosigkeit des nächtlichen Sternenhimmels – wie kann das sein? Kein Zufall, denn für mich ist es eine Metapher für Gott. 

„Er führte sie aber hinaus bis nach Betanien und hob die Hände auf und segnete sie. Und es geschah, als er sie segnete, schied er von ihnen und fuhr auf gen Himmel. Sie aber beteten ihn an und kehrten zurück nach Jerusalem mit großer Freude und waren allezeit im Tempel und priesen Gott." (Lukas 24, 50-53) So wird das Geschehen, das wir Christinnen und Christen an Christi Himmelfahrt feiern, bei Lukas beschrieben. Jesus fährt in den grenzenlosen Himmel. Und was für mich dabei wesentlich ist: Unser Glaube schenkt uns noch eine weitere Dimension - Jesus bleibt nicht dort für alle Zeit, sondern er wird zurückkehren auf die Erde.

„Ihr Männer von Galiläa, was steht ihr da und seht gen Himmel? Dieser Jesus, der von euch weg gen Himmel aufgenommen wurde, wird so wiederkommen, wie ihr ihn habt gen Himmel fahren sehen“. (Apostelgeschichte 1, 11) Jesus ist also nicht für alle Zeiten im Himmel. Und was passiert bis zu seiner Wiederkehr auf der Erde? Wenn wir Jesus und seine Leben ernst nehmen, dann sollten wir ihn nicht beiseiteschieben. Womöglich befreit er uns das zu tun, was er uns gelehrt hat. Und dazu fällt mir wieder etwas ein aus meiner Zeit als Jugenddiakon. Ein Text, der auch Erwachsenen viel sagen kann: 

Christus hat keine Hände, nur unsere Hände, um seine Arbeit heute zu tun. Er hat keine Füße, nur unsere Füße, um Menschen auf seinen Weg zu führen. Christus hat keine Lippen, nur unsere Lippen, um den Menschen von ihm zu erzählen. Wir sind die einzige Bibel, die die Öffentlichkeit noch liest Wir sind Gottes letzte Botschaft, in Taten und Worten geschrieben. (Aus dem 14. Jh., Verfasser unbekannt) Ich wünsche allen unseren Gemeindegliedern einen lebendigen und erfüllenden Christi-Himmelfahrtstag!

Ihr Diakon Klaus Eifler 

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