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29. März: Andacht zu Hause feiern

Erstellt von PNürnberger/tur |

Andacht mit Gedanken von Religionspädagogin Pia Nürnberger zu "ZEIT"

Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.

Amen.

Der Herr sei mit euch.

Und mit deinem Geist.

 

Gedanken

Immer wieder hört man es: das Wort ZEIT

Was ist das nur für eine Zeit“?

Wahnsinn, wie sich die Zeit so verändert hat in den letzten Wochen…

Was kommt noch alles auf uns zu in dieser Zeit?

Wie lange wird diese Zeit andauern?

Werden wir uns wieder erholen von dieser Zeit?

Wir haben gerade schon eine verrückte Zeit!

Und: wir haben ZEIT.

Viele zumindest; die die zuhause sind bei ihren Kindern.

Oder die, die keine Arbeit mehr haben.

Aber auch die, die krank sind, die vielleicht mit dem Virus infiziert sind…

Andere haben noch keine Zeit:

nämlich die, die im Gesundheitswesen gerade alles für uns und die Patienten geben.

Firmeninhaber, die sich um ihre Mitarbeiter kümmern müssen, damit diese irgendwie versorgt sind: finanziell oder mit Arbeit…

Wenn ich an ZEIT denke, fällt mir das Buch von Michael Ende ein: MOMO

Momo, ein kleines Mädchen, das Zeit hatte.

Momo hatte Zeit für ihre Freunde.

Momo hatte Zeit zum Zuhören.

Doch den grauen Männern passte das gar nicht: ZEIT ist GELD war ihr Motto.

Ich denke, viele kennen diese Geschichte.

Und ja, ich bleibe in den letzten Tagen immer wieder an ihr hängen…

ZEIT ist GELD, das war vielleicht auch bei vielen von uns so.

Jetzt haben wir ZEIT: so hat sich das zwar keiner gewünscht, aber wir müssen es so annehmen.

In unserer ZEIT können wir zwar keine Freunde besuchen, aber wir können Zuhören.

Manch einer hat das vielleicht schon verlernt, aber wir können es wieder lernen.

Dem eigenen Partner zuhören,

den Kindern zuhören,

sich zuhören

und den Freunden zuhören beim Telefonieren.

Nutzen wir doch die ZEIT und versuchen es!

(Pia Nürnberger)

 

Bibeltext: Prediger Salomo3,1-8, Lutherbibel

Alles hat seine Zeit

1 Ein jegliches hat seine Zeit, und alles Vorhaben unter dem Himmel hat seine Stunde:

2 geboren werden hat seine Zeit, sterben hat seine Zeit; pflanzen hat seine Zeit, ausreißen, was gepflanzt ist, hat seine Zeit;

3 töten hat seine Zeit, heilen hat seine Zeit; abbrechen hat seine Zeit, bauen hat seine Zeit;

4 weinen hat seine Zeit, lachen hat seine Zeit; klagen hat seine Zeit, tanzen hat seine Zeit;

5 Steine wegwerfen hat seine Zeit, Steine sammeln hat seine Zeit; herzen hat seine Zeit, aufhören zu herzen hat seine Zeit;

6 suchen hat seine Zeit, verlieren hat seine Zeit; behalten hat seine Zeit, wegwerfen hat seine Zeit;

7 zerreißen hat seine Zeit, zunähen hat seine Zeit; schweigen hat seine Zeit, reden hat seine Zeit;

8 lieben hat seine Zeit, hassen hat seine Zeit; Streit hat seine Zeit, Friede hat seine Zeit.

 

Alles hat seine Zeit.

Jetzt haben wir Zeit. Nutzen wir die Zeit um herunterzufahren.

Um zu uns selbst zu finden.

Ich wünsche mir auch, dass sie vielleicht zu Gott finden.

Dass sie auch in dieser Krise nicht den Mut verlieren, sondern die Chance auf einen Neubeginn sehen. Krise heißt auch Chance auf etwas Neues.

 

Lassen sie am Abend doch den Tag Revue passieren:

Was war heute schön?

Was hat mir gutgetan?

Welches Gespräch war besonders angenehm?

Worüber habe ich mich gefreut?

Nehmen sie sich doch die Zeit und seien sie dankbar für die schönen Momente ihres Tages.

 

Lied: Meine Zeit steht in deinen Händen; Kommt atmet auf Nr. 023

Refr.:  Meine Zeit steht in deinen Händen.
            Nun kann ich ruhig sein, ruhig sein in dir.

            Du gibst Geborgenheit, du kannst alles wenden.
            Gib mir ein festes Herz, mach es fest in dir.
 

1. Sorgen quälen und werden mir zu groß.

    Mutlos frag ich: Was wird Morgen sein?
    Doch du liebst mich, du lässt mich nicht los.
    Vater, du wirst bei mir sein. Refr.: Meine Zeit steht in deinen Händen…

 

2. Hast und Eile, Zeitnot und Betrieb
    Nehmen mich gefangen, jagen mich.
    Herr ich rufe: Komm und mach mich frei!
    Führe du mich Schritt für Schritt. Refr.: Meine Zeit steht in deinen Händen…

 

3. Es gibt Tage die bleiben ohne Sinn.
    Hilflos seh ich wie die Zeit verrinnt.
    Stunden, Tage, Jahre gehen hin,
    Und ich frag, wo sie geblieben sind. Refr.: Meine Zeit steht in deinen Händen…

 

Text und Melodie: Peter Strauch

1981 SCM Hänssler, D-71087 Holzgerlingen

https://www.youtube.com/watch?v=E49-Mox84S8

 

 

Gebet

Vielleicht möchten sie eine Kerze anzünden.

In aller Stille können sie nun ihre Bitten und ihren Dank formulieren und vor Gott bringen.

Gemeinsam beten wir miteinander und füreinander:

Vater unser im Himmel…

Amen.

 

Mit dem Gedicht „Ich wünsche dir Zeit“ von Elli Mechler wünsche ich folgendes:

Ich wünsche dir nicht alle möglichen Gaben.
Ich wünsche dir nur, was die meisten nicht haben:
Ich wünsche dir Zeit, dich zu freun und zu lachen,
und wenn du sie nützt, kannst du etwas draus machen.
 

Ich wünsche dir Zeit für dein Tun und dein Denken,
nicht nur für dich selbst, sondern auch zum Verschenken.
Ich wünsche dir Zeit – nicht zum Hasten und Rennen,
sondern die Zeit zum Zufriedenseinkönnen.

Ich wünsche dir Zeit – nicht nur so zum Vertreiben.
Ich wünsche, sie möge dir übrig bleiben
als Zeit für das Staunen und Zeit für Vertraun,
anstatt nach der Zeit auf der Uhr nur zu schaun.

Ich wünsche dir Zeit, nach den Sternen zu greifen,
und Zeit, um zu wachsen, das heißt, um zu reifen.
Ich wünsche dir Zeit, neu zu hoffen, zu lieben.
Es hat keinen Sinn, diese Zeit zu verschieben.

Ich wünsche dir Zeit, zu dir selber zu finden,
jeden Tag, jede Stunde als Glück zu empfinden.
Ich wünsche dir Zeit, auch um Schuld zu vergeben.
Ich wünsche dir: Zeit zu haben zum Leben!
https://www.donbosco-medien.de/ich-wuensche-dir-zeit/b-1/30

Segen

Der Herr segne dich und behüte dich.

Der Herr lasse sein Angesicht leuchten über dich und sei dir gnädig.

Der Herr erhebe sein Angesicht auf dich und schenke dir Frieden.

 

Herzlichst, ihre/eure Pia Nürnberger

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